Lohnt es sich noch Praxisräume zu kaufen?
Es ist ohne Zweifel eine der wichtigsten und folgenreichsten Entscheidungen für niedergelassene Ärzte: Praxis kaufen oder mieten? In den letzten Jahren tendierten viele Mediziner aufgrund der niedrigen Zinsen dazu, Ihre Praxisräume eher zu kaufen als zu mieten. Mit der einsetzenden Inflation und den steigenden Zinskosten hat sich das Bild jedoch gewandelt: Der Kauf von Praxisräumen hat an Attraktivität stark eingebüßt. Was sollten Sie neben der Berücksichtigung des Zinsniveaus noch wissen, um die richtige Wahl zu treffen?
Kauf oder Miete? Diese Faktoren können Einfluss auf die Entscheidung haben
Wer eine Praxisimmobilie kaufen oder mieten möchte, sollte sich zunächst ein umfassendes Bild von den Räumlichkeiten machen. Dabei kommen neben der Lage – nach wie vor dem wichtigsten Kriterium – zahlreiche weitere Faktoren ins Spiel. Der generelle Zustand des Gebäudes ist ebenso von Bedeutung wie die benötigte Ausstattung der Räume, der räumliche Zuschnitt und die Größe der Fläche. Auch die Konkurrenzsituation vor Ort beeinflusst Ihre Entscheidung. Erst wenn alle Kriterien zu Ihnen und Ihrem Projekt als Niedergelassener passen, sollten Sie sich für ein Objekt entscheiden. Kaufen oder mieten Sie eine Immobilie nur, wenn Sie hundertprozentig vom Objekt überzeugt sind. Im Zweifelsfall sollten Sie vor dem Kauf einen Gutachter zum Schutz vor einer Fehlinvestition beauftragen.
Drei gewichtige Argumente für den Kauf
- Für etablierte Niedergelassene Ärzte, die sich Ihres Tuns und Ihres Erfolgs sicher sind, spricht einiges dafür, Praxisräume käuflich zu erwerben.
- Als Eigentümer haben Sie eine größere Gestaltungsfreiheit im Vergleich zu Mietern.
- Außerdem können Sie Ihre Praxisimmobilie zum Vermögensaufbau und somit zur Altersvorsorge nutzen. Etwaige Investitionen und Modernisierungen kommen dabei ausschließlich Ihnen selbst und niemandem sonst zugute.
Anmietung von Praxisräumen bietet viele Vorteile
Es ist eine einfache, aber gültige Formel: Praxisimmobilie kaufen = Belastung der jährlichen Liquidität. Die eingesparte Miete wird durch die selbst zu leistenden Instandhaltungskosten und Verwaltungskosten leider schnell aufgebraucht. Hinzu kommen Finanzierungskosten sowie die Unsicherheit bezüglich des steuerlichen Ergebnisses: Es ist nicht sicher, dass Sie als Käufer steuerlich besser dastehen. Im Gegenteil: Von der Kreditrate sind beispielsweise nur die Zinsen, nicht aber die Tilgung steuerlich absetzbar. In den meisten Fällen wird das höhere Einkommen nicht durch höhere Absetzungen aufgefangen. All diese Probleme umgehen Sie durch die Anmietung von Praxisräumen. Zusammenfassend sprechen die folgenden Argumente für die Anmietung von Praxisräumen:
Verwaltungs- und Instandhaltungskosten werden vom Vermieter getragen
keine Unsicherheit bezüglich des steuerlichen Ergebnisses
keine anfallenden Finanzierungskosten
Konkurrenschutzklausel lässt sich leichter im Mietvertrag unterbringen
kein Ärger bei der Suche nach einem Nachfolger
Kauf über GmbH lohnt sich nicht wegen hoher Verwaltungskosten (Steuerberater, etc.)
Lieber mieten oder kaufen? Das sagt die Statistik
Im Durchschnitt lohnt es sich erst ab dem 19. Jahr, eine Praxisimmobilie zu kaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Alternative “Miete” bezogen auf die jährliche Liquidität und somit auf die finanzielle Situation des Arztes günstiger. Auch über das 19. Jahr hinaus ist der Erwerb einer Praxisimmobilie weiterhin mit Risiken verbunden. So sind Sie als Eigentümer kurz vor dem Ruhestand darauf angewiesen, einen Nachfolger bzw. Käufer zu finden. Andernfalls funktioniert Ihr Konzept “Praxisimmobilie als Altersvorsorge” nicht. Ob Sie in 30 Jahren jedoch an einem x-beliebigen, heute attraktiven Standort einen Nachfolger finden, können Sie zum Zeitpunkt der Entscheidung jedoch noch nicht vorhersehen.
Fazit: Die Komplexität des Themas erlaubt kein pauschales Urteil
Wer Praxisräume kaufen oder mieten möchte, sollte sich der Komplexität der Thematik bewusst sein. Kaufen lohnt sich in den meisten Fällen nur, wenn sich der Standort und der Immobilienverkehrswert extrem positiv entwickeln.
Wer Jungmediziner ist und sich noch nicht endgültig an einen Standort binden möchte, sollte keine Praxisräume kaufen. Der Kauf einer Praxisimmobilie geht stets mit einer starken Bindung von Kapital und hohen, verpflichtend zu leistenden Folgekosten einher, die ein Jungmediziner möglicherweise noch nicht bereit ist einzugehen.
Etablierte Ärzte dagegen sollten sich ausgiebig mit der Thematik auseinandersetzen, um die für sie ideale Entscheidung treffen zu können.
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