Checkliste für Patienten auf Praxissuche: Was zeichnet eine gute Arztpraxis aus?

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Auf der Suche nach einer neuen Arztpraxis haben Patienten ganz individuelle Vorstellungen, welche Praxis zu ihnen passt. Viele Patienten präferieren Praxen an gut erreichbaren Standorten in der Nähe, andere Patienten achten besonders auf günstige Parkmöglichkeiten oder kurze Wartezeiten. Welche Arztpraxis gut ist und welche nicht, bleibt letztendlich also immer eine subjektive Entscheidung. Einige Vorzüge und Must-haves sollte jedoch jede Praxis mitbringen, um die Zufriedenheit ihrer Patienten zu fördern und Empfehlungen zu erhalten. Mit unserer Checkliste lassen sich Qualitätsmerkmale von Arztpraxen leicht überprüfen:

1. Ist die Praxis leicht für Patienten erreichbar?

Terminabstimmungen mit Patienten sollten so flexibel wie möglich gestaltet werden. Berufstätige, Studenten, Eltern mit Kindern oder Senioren bevorzugen unterschiedliche Uhrzeiten für Arzttermine. Damit in Notfällen auch spontane Termine angeboten werden können, sollte der Terminplan außerdem nicht zu dicht besetzt werden. Obwohl Self-check-in Möglichkeiten wie die Online-Terminabsprache immer beliebter werden und die meisten Patienten sich im Internet über ihren Arzt informieren, sollte die telefonische Erreichbarkeit stets sichergestellt werden, zum Beispiel durch Rückrufservice, kurze Warteschleifen oder Terminabsprachen über Callcenter.

Welche Zugangsmöglichkeiten benötigen Patienten?

Sprechzeiten sollten in Suchmaschinen und auf der Website leicht zu finden sein.

Bei schweren akuten Beschwerden ist eine spontane Terminabsprache möglich und der Arzt ist gut erreichbar.

Rollstuhlfahrer und körperlich eingeschränkte Menschen benötigen stufenlose Zugänge über Rampen oder Aufzüge.

Bei schweren Krankheiten oder nach medizinischen Eingriffen mit möglichen Nachwirkungen sollte eine Notfall-Nummer bereitstehen. Im Notfall wird ein Hausbesuch durchgeführt.

2. Ist die Beratung klar verständlich und umfassend?

In einer seriösen Arztpraxis nehmen alle Mitarbeiter die Anliegen ihrer Patienten ernst und ermöglichen einen strukturierten und nachvollziehbaren Ablauf der Behandlung. Anamnese, Diagnose und Behandlungsvorschläge sollten im Patientengespräch neutral und einfühlsam durchgeführt und vorgestellt werden. Patienten mit Sprachschwierigkeiten erhalten die Möglichkeit, eine Begleitperson hinzuzuziehen, die bei der Übersetzung oder Erklärung hilft. Zusätzlich zur Aufklärung im persönlichen Gespräch können Sie Patienten mit schriftlichen Informationsblättern in bevorzugter Sprache zu Behandlungen und Eingriffen vorbereiten. Medizinische Fragen zu Medikationen und Nebenwirkungen oder zum richtigen Patientenverhalten möchten die meisten Patienten lieber telefonisch klären, um sich überflüssige Arztbesuche zu ersparen. Das Personal sollte deshalb gängige Medikationen kennen und Patienten am Telefon mit Fachkompetenz begegnen können.

Welche Informationen müssen Patienten erhalten?
Zur rechtskräftigen ärztlichen Aufklärung gehört das Verständlichmachen der Schwere und der Art von möglichen Erkrankungen. in Frage kommende Diagnose- und Behandlungsverfahren müssen dem Patienten neutral vorgestellt werden. Risiken und das richtige Patientenverhalten nach Eingriffen müssen dem Patienten unmissverständlich klar sein, bevor er einer Behandlung zustimmt. Auch Informationen zu den Behandlungskosten und zu üblichen Krankenkassenzuschüssen müssen dem Patienten vor einer Behandlung klar vermittelt werden.

3. Begegnen Ärzte und Personal den Patienten respektvoll?

Ein respektvoller Umgang mit den Patienten ist die Basis für jedes gute Arzt-Patienten-Verhältnis und somit auch für erfolgreiche Behandlungen. In der Praxis sollte Rücksicht auf persönliche und religiöse Einstellungen genommen werden. Außerdem sollte die Privatsphäre der Patienten stets geachtet werden. Ist die Durchführung von Diagnoseverfahren oder ambulanten Eingriffen notwendig, sollte der Patient sich stets gut aufgehoben fühlen und jeden Behandlungsschritt nachvollziehen können. In jedem Behandlungsraum sollte es einen Bereich mit Sichtschutz geben, in dem sich Patienten unbeobachtet an- und ausziehen können.

Welche Tabus gibt es im Umgang zwischen Arzt und Patient?

Während Behandlungen und Patientengesprächen sollten dritte Personen den Behandlungsraum nicht betreten, mit Ausnahme von hinzugezogenen Begleitpersonen oder Dolmetschern

Fachliche Absprachen mit Kollegen über Krankheiten und Patienten werden mit Diskretion durchgeführt. Gespräche über Krankheiten sind außerhalb von Arzt-Patient-Gesprächen tabu

Beim Be- und Entkleiden sollten sich Patienten nicht in ihrer Intimsphäre gestört fühlen müssen. Nach einer Untersuchung wird das Arztgespräch erst wieder aufgenommen, wenn der Patient vollständig bekleidet und aufnahmebereit ist

4. Wie selbstbestimmt können Patienten Entscheidungen treffen?

Jeder Patient hat das Recht auf Selbstbestimmung und muss Eingriffen, Diagnoseverfahren und Behandlungen vor der Durchführung zustimmen. Das Einholen einer zweiten ärztlichen Meinung ist ganz normal und legitim, um schwere Entscheidungen leichter fällen zu können. Auch ein möglicher Wunsch nach dem Wechsel zu einer anderen Arztpraxis vor oder während einer Behandlung sollte vom Team respektiert und unterstützt werden. In einer guten Arztpraxis wird Patienten die Entscheidung über ihre eigene Gesundheit so weit wie möglich erleichtert, aber nicht abgenommen.

5. Werden in der Praxis Privats- und Intimsphäre der Patienten respektiert?

Der Schutz persönlicher Daten ist eine wichtige Aufgabe jeder seriösen Arztpraxis. Gespräche mit Patienten müssen so gestaltet werden, dass keine dritten Personen sensitive Inhalte mithören können. Dazu sollte der Empfangsbereich mit Hinblick auf Diskretion gestaltet werden. Arzt-Patienten-Gespräche dürfen ausschließlich in separaten Räumen mit geschlossener Tür stattfinden, damit keine sensiblen Informationen über den Gesundheitszustand oder die persönlichen Umstände von Patienten nach außen gelangen können. Informationen über die Gesundheit oder persönliche Daten von Patienten werden nur an Dritte weitergegeben, wenn diese eindeutig zur Einholung von Informationen berechtigt sind und der Patient dem Austausch zustimmt.

6. Wie sorgfältig wird in der Praxis auf die Patientensicherheit geachtet?

In jeder Arztpraxis sollte der Infektionsschutz für Patienten und Mitarbeiter im Zentrum der Sicherheitsbemühungen stehen. Der hygienische Umgang mit Arbeitsmaterialien in sauberer Umgebung ist essenziell, um die Verbreitung von Infektionskrankheiten auszuschließen.

Welche Maßnahmen zur Gefahreneindämmung kann eine Arztpraxis treffen?

Durch regelmäßiges Lüften der Empfangs- und Warteräume wird die Ansteckungsgefahr durch Tröpfcheninfektionen verringert.

In den Behandlungsräumen müssen Behandlungsstühle und Patientenliegen nach jedem Besuch gereinigt und desinfiziert werden.

Zusätzlich können Sie in der Praxis Desinfektionsmittelspender zur Desinfizierung der Hände bereitstellen.

Ordnungsgemäßer Umgang mit Spritzen und Kanülen dient der Ansteckungsprävention von Viruserkrankungen wie Hepatitis C oder HIV. Spritzen und Kanülen müssen grundsätzlich in stichfesten Plastikbehältern aufbewahrt und entsorgt werden.

Patienten und Mitarbeitern werden nach Möglichkeit getrennte Toiletten zur Verfügung gestellt. Die hygienischen Bedingungen auf den Toiletten müssen einwandfrei sein.

7. Wie wird Qualitätsmanagement in einer seriösen Arztpraxis betrieben?

Auf Ihrer Checkliste für die Arztpraxis sollten Sie unbedingt prüfen, wie Ärzte und Personal in der Praxis mit Feedback umgehen. Zur verantwortungsvollen Ausübung medizinischer Berufe gehören außerdem regelmäßige Fortbildungen. Ärzte müssen Patienten basierend auf modernen medizinischen Standards beraten und behandeln und sich dazu in ihrem Fach auf dem Laufenden halten. Über internes Qualitätsmanagement und Weiterbildungen informieren viele Arztpraxen in Aushängen oder Broschüren.

Wie können Arztpraxen ihren Umgang mit Patienten optimieren?

Mit einer individuellen Checkliste für Ihre Arztpraxis können Sie wichtige Service- und Hygienemaßnahmen festlegen und diese an das Personal weiterleiten. Werden mögliche Probleme und präventive Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsablaufs in der Praxis dokumentiert, können Verbesserungen leichter auf bestimmte Maßnahmen zurückgeführt werden. Welche der genannten Qualitätsmerkmale in einer Praxis besondere Beachtung finden sollten, hängt von der Patientenzielgruppe und von den angebotenen Leistungen ab.

Fazit

Welche Punkte dürfen auf einer Checkliste für Arztpraxen nicht fehlen?

Abgesehen von subjektiven Vorlieben und Annehmlichkeiten lassen sich Service und Sicherheit in Arztpraxen auch objektiv bewerten. Für eine umfängliche Patientenversorgung ist ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient entscheidend. Neben der Ausstattung und Hygiene in Praxisräumen ist dabei auch der Umgang mit Patienten außerhalb von Patientengesprächen von Bedeutung. Fühlen Patienten sich ernst genommen und kommen Ärzte und Patienten ihren Bedürfnissen entgegen, zahlt sich dies für Ihre Arztpraxis durch persönliche Empfehlungen und gute Revisionen in Bewertungsportalen aus.

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