Honorararzt werden – flexibler arbeiten, mehr Entscheidungsfreiheit

Magna Med Honorararzt

Das Gesundheitssystem bereitet Ärzten zunehmend Probleme. Oft sind viele Überstunden zu leisten und die Bürokratie nimmt übermäßig Zeit in Anspruch. Diese fehlt bei der Patientenversorgung. Hinzu gesellen sich Personalengpässe. Überdurchschnittliche Wochenarbeitszeiten sind keine Seltenheit. Darunter kann die Familie ebenso wie das eigene Wohlbefinden leiden. Der Stress im beruflichen Alltag bei mangelnder Freizeit begünstigt zudem gesundheitliche Probleme. Eine Alternative ist die Tätigkeit als Honorararzt. Mediziner erhoffen sich so einen höheren Verdienst bei mehr Flexibilität und Entscheidungsfreiheit im Beruf.

Als Honorararzt die Mängel im Gesundheitssystem nutzen

Ein Honorararzt hat die Möglichkeit, die Mängel im deutschen Gesundheitssystem und die Nachteile der üblichen ärztlichen Tätigkeit für sich zu nutzen. So können Sie als Honorararzt beispielsweise zur kurz- oder längerfristigen Überbrückung eines Personalengpasses in einer Klinik eingesetzt werden. Andere Optionen sind für den Honorararzt die Unterstützung im Notdienst, im Schichtdienst oder niedergelassener Ärzte. Ein Honorararzt kann in jeder medizinischen Einrichtung tätig sein – so auch in der Rehabilitation oder im Kurbetrieb. Ein wesentlicher Vorteil für den Honorararzt ist ein gewisser Spielraum bei der Vertragsgestaltung. Dieser betrifft sowohl die Arbeitszeit als auch Ihr Einkommen. Ebenso entscheiden Sie als Honorararzt selbst, in welchem Bereich Sie tätig sind und ob Sie einen Auftrag überhaupt annehmen möchten.

Der Honorararzt ist wertvoll für das Gesundheitssystem

Andere Ärzte, medizinische Versorger und medizinische Einrichtungen profitieren von Ihrer Tätigkeit als Honorararzt: 

Engpässe ausgleichen

Urlaubsvertretung

Mangel an Fachpersonal

Saisonale oder ereignisgebundene Tätigkeiten

Medizinische Unterstützung an beliebten Sommerreisezielen

medizinischen Versorgung auf einer Reise

medizinischen Versorgung auf Veranstaltungen

Unterstützung in Skigebieten

Sie können die Möglichkeit nutzen, einen Engpass oder eine Ausnahmesituation zu überbrücken. Das kann ein kurzer krankheitsbedingter Ausfall sein. Längere Einsätze für einen Honorararzt gibt es als Urlaubsvertretung oder aufgrund einer andauernden Überlastung bei einem Mangel an Fachpersonal.

Beliebte Einsatzoptionen für einen Honorararzt sind außerdem saisonale oder ereignisgebundene Tätigkeiten. An beliebten Sommerreisezielen verstärkt der Honorararzt im Schichtdienst das medizinische Team der Notversorgung – entweder im Krankenwagen oder als Notarzt. Der Honorararzt kann auch als Begleitung eines Rettungshubschraubers fungieren oder auf einer Reise zur medizinischen Versorgung engagiert werden. In Skigebieten haben Sie im Winter gute Chancen als Honorararzt unterstützen zu können. Derartige Einsätze geben Ihnen die Gelegenheit, etwas Urlaub mit Ihrer Tätigkeit zu verbinden. Auf größeren Veranstaltungen wird ebenfalls gerne auf einen Honorararzt zurückgegriffen, um die medizinische Versorgung zu sichern.

Letztendlich profitieren auch die Patienten von Ihrem Einsatz: Springen Sie als Honorararzt ein, tragen Sie damit zu einer Sicherung der Versorgung bei.

Rechtliche Grundlagen für den Honorararzt

Honorarärzte schließen Verträge direkt mit dem Auftraggeber ab. Als Alternative können Honorarärzte sich über eine Agentur oder eine Arbeitnehmerüberlassung vermitteln lassen. In diesem Fall schließt der Vermittler die Verträge mit dem Auftraggeber ab. So stehen Honorarärzte in einem direkten Vertragsverhältnis mit dem Auftraggeber und nicht mit dem Patienten. Gleichermaßen sind Sie nicht an die Aufgaben eines Arztes mit Kassenzulassung gebunden. Dadurch entfällt für den Honorararzt ein Großteil des bürokratischen Aufwandes. Sie können sich besser auf Ihren eigentlichen Beruf konzentrieren.

Regeln Sie Ihre vereinbarte ärztliche Leistung und Haftunsklauseln vertraglich.
Einige Verpflichtungen sind selbstverständlich auch von einem Honorararzt zu erfüllen. Neben dem Abschluss immer neuer Verträge ist die Haftungsfrage relevant: Der Honorararzt ist ausschließlich für seine vertraglich vereinbarte ärztliche Leistung haftbar. Eine rechtliche Beziehung zwischen Ihnen und den Patienten besteht nicht. Entsprechend sollten Ihre Honorararzt-Verträge formuliert sein und keine abweichenden Haftungsklauseln enthalten. Idealerweise klären Sie dies mit der Berufshaftpflicht und achten bei der Vertragsgestaltung auf die haftungsrechtlichen Details für den Honorararzt: Übernehmen Sie davon abweichend vertragliche Haftungsrisiken, sind solche nicht durch die Berufshaftpflicht gedeckt. Mit jedem neuen Einsatz sind Sie als Honorararzt außerdem zur Meldung bei der Ärzteversorgung verpflichtet.

Sicherheitshalber zu klären ist  außerdem die Sozialversicherungspflicht.
Sie sind als Honorararzt einerseits selbstständig tätig. Demnach entscheiden Sie frei, ob Sie einen Vertrag eingehen möchten und haben stets Freiheiten bei der Vertragsgestaltung. Andererseits schließen Sie Verträge mit einem Vermittler, einer medizinischen Einrichtung oder einem Kollegen ab. Als Vertretungsarzt in einem Krankenhaus müssen Sie sich in den Klinikalltag integrieren und sind weisungsgebunden. Insbesondere während der Corona-Pandemie war die Sozialversicherungsfrage beim Honorararzt-Einsatz in Impfzentren und Krankenhäusern gelegentlich strittig.

Bereits 2019 hatte das Bundessozialgericht entschieden: Ein Honorararzt ist bei einer vertraglich geregelten Tätigkeit in einem Krankenhaus sozialversicherungspflichtig. Sie können als Honorararzt jedoch auch bei Einzelanfragen beratend zur Verfügung stehen oder sich in Eigenverantwortung mit unternehmerischer Freiheit gegen Honorar an einer medizinischen Studie beteiligen. Dies gleicht grundsätzlich einer sozialversicherungsfreien Tätigkeit.

Ärzte sind im Ärzteversorgungswerk abgesichert.
Es zählt daher zu Ihren Verpflichtungen, eine Tätigkeitsaufnahme als Honorararzt dort zu melden. Gehen Sie nun eine vertragliche Beschäftigung in einem Krankenhaus ein, wären Sie ebenso wie bei der Vermittlung als Leiharzt durch eine Arbeitnehmerüberlassung sozialversicherungspflichtig. Diesbezüglich sind die Rechtsgrundlagen bisher unstimmig. Sie können sich aber absichern: Lassen Sie Ihren Sozialversicherungsstatus frühzeitig prüfen. Per Statusfeststellungsverfahren kann verbindlich entschieden werden, dass Sie keiner Sozialversicherungspflicht unterliegen. Dann sind Sie als Honorararzt auf der sicheren Seite. Auch für künftige Vertragspartner eliminieren Sie ein damit verbundenes Risiko. Ein möglicher Ansprechpartner ist die Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung.

Bei grundsätzlichen und weiterführenden Fragen zum Thema Honorararzt finden Sie zahlreiche Informationen beim Bundesverband der Honorarärzte (BV-H e. V.). Mitglieder erhalten dort auch direkte Unterstützung.

Formen der Honorararzt-Tätigkeit

Für Honorarärzte sind verschiedene Formen definiert. Diese richten sich nach der Art der Tätigkeit beziehungsweise Ausübungsform. Unterschieden wird zwischen dem Honorararzt als Vertretungsarzt, Kooperationsarzt, Konsiliararzt und Honorar-Belegarzt.

 

Als Vertretungsarzt sind Sie zeitlich befristet dort tätig, wo gerade Unterstützung gebraucht wird. Sie werden bei personellen Engpässen, zur Überbrückung von Spitzenzeiten oder als Vertretung bei planbaren Ausfällen wie Urlaub oder Mutterschaftabwesenheit benötigt. Ein Kooperationsarzt verbindet die Tätigkeit eines niedergelassenen Arztes mit der eines Honorararztes. Sie betreiben Ihre eigene Praxis oder sind für gewöhnlich in einer solchen tätig. Zusätzlich sind Sie für spezielle vereinbarte Leistungen als Honorararzt in medizinischen Einrichtungen tätig. Das kann zum Beispiel für definierte Behandlungen in Ihrem Fachgebiet sein oder indem Sie gelegentlich Bereitschaftsdienste übernehmen.

 

Als Konsiliararzt stehen Sie einem Kollegen oder einer medizinischen Einrichtung in Ihrem Fachbereich zur Verfügung: Der behandelnde Arzt oder die medizinische Einrichtung zieht Sie als Honorararzt hinzu, wenn er einen entsprechenden Experten benötigt. Ihre Tätigkeit kann sich ausschließlich auf derartige Einzelanforderungen bei Bedarf beschränken. Ebenso können Sie parallel dazu eine eigene Praxis betreiben. Der Honorar-Belegarzt schließt einen Honorararztvertrag mit einer Klinik ab. Anders als die üblicherweise dort beschäftigten Mediziner beschränkt sich Ihr Vertrag und Vergütungsanspruch jedoch auf den Vertragspartner. Gegenüber dem Patienten haben Sie keinen Anspruch und es besteht eine Absicherung durch die Berufshaftpflicht für Honorarärzte.

Honorararzt werden – das sind Ihre Vor- und Nachteile

Vorteile

Entscheidungsfreiheit

höherer Verdienst​

Flexibilität​

Vielfältige Tätigkeiten​

Variabler Einsatzort

Freie Zeiteinteilung

Nachteile

ständig neu orientieren

fehlende Planungssicherheit

eigene Akquise notwendig

Insbesondere die Entscheidungsfreiheit und Flexibilität sind für Ärzte ein Grund, Honorararzt zu werden. Verlockend ist auch mit bis zu 120 Euro pro Stunde der wesentlich höhere Verdienst. Selbst 70 Euro pro Stunde können das übliche Einkommen eines Arztes übersteigen. Es ist Ihnen überlassen, in welcher Form und welchem Bereich Sie jeweils tätig sind. Sie können kurze oder längere Verträge abschließen. Es obliegt Ihnen, ob Sie vor Ort tätig sind, oder ob Sie Aufträge in anderen Städten oder Ländern annehmen. Sie können einige Wochen durcharbeiten und anschließend bewusst eine Auszeit nehmen. Alternativ entscheiden Sie sich für grundsätzlich kürzere Wochenarbeitszeiten. Für diese können Sie sich ein Limit setzen und nur Verträge abschließen, die Ihren Vorstellungen entsprechen.

 

Selbstverständlich kann es auch anstrengend sein, sich ständig neu zu orientieren und in bestehende Abläufe zu integrieren. Problematisch könnte außerdem eine fehlende Planungssicherheit sein. Sie müssen sich entweder eigenständig um neue Einsätze kümmern oder Sie werden im Bedarfsfall vermittelt. Damit entfällt die Akquise in Eigenverantwortung. In Anbetracht vieler herrschender Engpässe und saisonalem Mehrbedarf sowie oftmals Personalabbau ist aber vermutlich tendenziell von einem steigenden Honorararzt-Bedarf auszugehen.

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